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Neues Buch der Geschichtswerkstatt Belzig e.V.

Amt Brück, den 03. 07. 2024
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Der sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelnde Tourismus sorgte mit dafür, dass Postkarten den Weg in die Welt fanden. Wie man sie korrekt beschriftet, war damals jedoch noch nicht überall bekannt. Weshalb Alexander Mallwitz, der Herausgeber des Zauch-Belziger Kreisblatts, sich 1910 genötigt sah, den Lesern diese Information zukommen zu lassen: "Die Post hat neuerdings ein scharfes Auge darauf, dass die Ansichtskarten, deren Adressenseite in bekannter Weise zur Hälfte für Mitteilungen benutzt werden kann, kein Wörtlein über den Strich geschrieben wird. Jede Übertretung wird mit 15 Pfennig Strafporto geahndet."

 

Alte Postkarten und ausgewählte Meldungen aus dem Zauch-Belziger Kreisblatt, präsentiert im druckfrisch erschienenen Buch "Vergangenes in Wort und Bild aus Zauche und Fläming" erinnern an jene Zeit. Das 145 Seiten umfassende Buch lädt ein, in die Vergangenheit einzutauchen. Es erzählt von Alltagsbegebenheiten, Alltagssorgen, dem Fortschritt in jener Zeit und Naturbeobachtungen. Bärbel Kraemer, die Vorsitzende des Bad Belziger Geschäftswerkstatt, erklärt: "Den Meldungen aus dem Zauch-Belziger Kreisblatt habe ich auf jeder Doppelseite eine großformatige Postkartenansicht gegenüber gestellt, die das geschriebene Wort bebildert und mit dazu beiträgt, frühere Zeiten ein Stückweit lebendig werden zu lassen."

 

Interessierte Leser erfahren zum Beispiel, dass 1911 die Zufuhr von Brücker Kohlrüben nach Berlin, die dort eine gewisse Berühmtheit erlangt hatten, zum erliegen kam, weil die Kohlrübenernte so schlecht ausfiel, dass die Brücker die Rüben für den eigenen Gebrauch zurückhalten mussten. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Brücker Kohlrüben Lorenweise nach Berlin verladen. 

 

Die große Trockenheit des Sommers 1911 ließ vielerorts auch Brunnen versiegen, so dass die Landbevölkerung gezwungen war, den Wasserbedarf aus Bächen und Teichen zu decken. In dieser Folge wurde 1911 in Mörz die erste Grundwasserbeobachtungsstation eingerichtet. Im Jahr darauf, 1912, wurde in Benken ein Riesenstein von blauschwarzer Farbe entdeckt. Ein Chemiker aus Berlin untersuchte ihn und wies Bleierz im Stein nach. Das Gewicht wurde auf über 1000 Zentner geschätzt. Wie das Zauch-Belziger Kreisblatt weiter berichtete, sollte der Stein zur Bleistiftfabrikation verwendet werden. Dies und noch viel mehr kann im neuen Buch nachgelesen werden.

 

Die Veröffentlichung "Vergangenes in Wort und Bild aus Zauche und Fläming" ist im Buchhandel und über die Geschichtswerkstatt Belzig e.V. (Telefon 033841/31316 oder per Mail ) erhältlich und wird auf Wunsch versandt.

 

Text und Foto: B. Kraemer

 

Bild zur Meldung: Neues Buch der Geschichtswerkstatt Belzig e.V.


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